1.000 Euro für Theaterprojekt


Spende der Bürgerstiftung trägt zur Finanzierung eines Stücks über sexuelle Gewalt unter Jugendlichen bei. Die Bürgerstiftung Schorndorf, vertreten durch Christel Riedel und OB Matthias Klopfer, überreichte einen Scheck über 1.000 Euro an Heidrun Heidenfelder, die als Diplomsozialpädagogin und systemische Familientherapeutin bei der Anlaufstelle des Kreisjugendamtes für sexualisierte Gewalt in Schorndorf tätig ist. 

Mit dem Geld soll die Finanzierung der fünf Vorführungen des mobilen Theater-Projekts “Am Ende der Angst” bezuschusst werden. Immerhin kostet eine Aufführung des Stücks stolze 900 Euro.

Das Stück ist in einer Kooperation zwischen der “Hänsel und Gretel-Stiftung” und dem “Werkraum Karlsruhe” entstanden. Es zeigt anhand von mehreren Rollenspielen die Probleme auf, die heutzutage in puncto sexueller Gewalt unter den Jugendlichen beider Geschlechter vorhanden sind.

Sexuelle Gewalt darf unter Kindern und Jugendlichen keine Schule machen. Leider wird aber jeder dritte Missbrauchsfall in Deutschland von Minderjährigen an Minderjährigen verübt. Ein Problem, das nur wenigen Erwachsenen bewusst ist - und deswegen nur allzu oft hinter verschlossenen Türen bleibt.

Ungewöhnlich ist schon der Aufführungsort des Stückes. Das Ganze spielt in einem alten schwarzen Linienbus, der, völlig von der Außenwelt abgeschottet, auf dem Hof der Gottlieb-Daimler-Realschule steht. Die 33 Jugendlichen, die darin als Zuschauer Platz finden, werden zeitweise von den zwei Protagonisten interaktiv in die Handlung des Stücks mit eingebunden.

Den Jungen und Mädchen aus den achten Klassen der GDRS (zwischen 14 und 15 Jahren alt) begegnen während der Vorführung die verschiedensten Formen sexueller Gewalt, angefangen vom anzüglichen Anstarren, der plumpen Anmache mit sexistischem Wortschatz; dem Zuschicken von Pornofilmen via Handy bis hin zur mehrfachen Vergewaltigung eines mit K.-O.-Tropfen betäubten Mädchens. Das Ganze wird noch unterlegt mit entsprechender Musik, deren Texte häufig sexualisierte Gewalt gegen Frauen zum Inhalt haben. Auch Videobotschaften, die der vorher gesehenen sexualisierten Gewalt ein klares Nein erteilen, sind zu sehen.

Die Schauspieler reden wie ihre jungen Zuschauer. Verwenden das gleiche Vokabular, wie es auf dem Schulhof, im Jugendhaus oder in der Disco benutzt wird. Das im Theaterstück Gesehene wird hinterher in einem eineinhalbstündigen Workshop gemeinsam “theaterpädagogisch aufgearbeitet”. Der Fokus wird dabei auf die Grenzen im Umgang miteinander gelegt, denn “ohne Grenzen existiere nichts” lautet die Botschaft der Schauspielerin am Ende.


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