Nicht ohne Medienkompetenz


Einer der Zwecke, dem die Bürgerstiftung Schorndorf laut ihrer Satzung unter anderem dienen soll, ist die Förderung von Projekten und Maßnahmen auf den Gebieten der Bildung und der Erziehung.

Wolfgang Kraft beim Stifterforum

Mit dem Titel "Medien - aber sicher!" hielt Wolfgang Kraft, der Direktor des Landesmedienzentrums (LMZ), kürzlich beim Stifterforum einen Vortrag über den beispiellosen "Siegeszug" der neuen Medienart - digitale Medien, die inzwischen schon seit Jahren weltweit auch die Kinderzimmer erobert hat.

Medien beherrschen seit der Erfindung des World Wide Web immer stärker das Leben der Erwachsenen, aber auch in zunehmendem Maße das von Kindern und Jugendlichen. Obwohl Medien unendlich viele Chancen bieten und inzwischen so eine hohe Wertigkeit erlangt haben, dass sie schon fast unverzichtbar im beruflichen und im privaten Leben sind, sollte man sie dennoch mit Vorsicht genießen, betonte Kraft in seinem Vortrag.

Das LMZ, erläuterte Kraft den Zuhörern im Foyer der Volksbank, betreue derzeit im Auftrag des Staatsministeriums und des Kultusministeriums medienpädagogische Projekte zum Jugendmedienschutz mit der Zielsetzung, landesweit über die möglichen Gefahren der Mediennutzung aufzuklären und bei Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen die Kompetenzen für einen souveränen Umgang mit diesen digitalen Medien zu fördern.

Die Erwachsenen hätten dabei logischerweise von vorneherein, aufgrund ihrer Lebenserfahrung, bei der Aneignung von Medienkompetenz, die bessere Ausgangsposition gegen über den jüngeren Generationen.

Wie alles im Leben haben auch die neuen Medien zwei Seiten. Sie bieten auf der einen Seite unendlich viele Chancen im zukünftigen beruflichen und privaten Leben der jungen Generation, bergen aber auf der anderen Seite eine ganze Reihe von Gefahren.

Im Netz ist es wie in anderen Bereichen, dort wo Chancen bestehen, gibt es auch Risiken. Da gehören "falsche Freunde" ebenso dazu, wie falsche Inhalte, zu argloser Umgang mit Informationen über sich selbst, gemeine Beschimpfungen oder finanzielle Abzocke.

Für Wolfgang Kraft steht fest: "Damit Kinder und Jugendliche einen kompetenten Umgang mit Handy, Internet und Co lernen, muss Medienbildung im schulischen und außerschulischen Bereich gerade in Bezug auf die digitalen Medien künftig einen besonderen Stellenwert erhalten".

Dies bedeute eine große Herausforderung für die Schulen, denn Medienkompetenz sei viel mehr als nur der sichere technische Umgang mit Programmen und Anwendungen. Medienkompetenz umfasse insbesondere auch die Fähigkeit, Medien sinnvoll auszuwählen, das Medienangebot kritisch zu reflektieren, die Medien verantwortlich zu nutzen und auch kreativ zu gestalten.

Dabei tut sich umgehend ein ganzer Katalog von Fragen auf, die Wolfgang Kraft mit seinem Vortrag wenigstens zum Teil zu beantworten versuchte: Wie hat sich unsere Gesellschaft durch die Nutzung von mobilen Geräten verändert? Welche Auswirkungen hat dies auf Bildung und die Vermittlung von Medienkompetenz? Wie wird die Zukunft der Medienbildung aussehen? Welche Chancen liegen in der Nutzung digitaler Medien? - Darüber ließe sich ohne Zweifel allein schon ein ganzes Buch schreiben.



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